Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einem schalldichten Raum. Gänzlich abgegrenzt von den Einflüssen die uns täglich umgeben. Radios, Stimmen, Wind, Autos, etc. 

Was hören Sie dann? 

Einige würden nun vielleicht behaupten, nichts. Stille!

Jedoch stimmt das nicht ganz. Sie hören sich selbst.

Das Herz pochen, den Atem fließen, das Blut rauschen … 

Das jedoch können nur Sie hören, genauso wie nur Sie auf Ihre eigene Art und Weise hören und empfinden können, wie es klingt wenn eine Uhr tickt, eine Taube mit großen Flügelschlägen vorbeifliegt oder ein Klavier zu spielen beginnt. 

Was ist nun Klang? 

Klang wird meistens mit dem Hören in Verbindung gebracht. Das menschliche Ohr hört aber nicht im eigentlichen Sinne, sondern ist in Wahrheit nur ein Schalldruckempfänger. Die Ohrmuschel nimmt den Schalldruck auf und leitet ihn über den äußeren Gehörgang zum Trommelfell, dieses wird dadurch in Schwingung gesetzt und gibt diese über die Gehörknöchelchen im Mittelohr an das Innenohr weiter. Von der Gehörschnecke wird die Schwingung dann in elektrische Impulse umgewandelt und zum Hörzentrum im Gehirn weitergeleitet. Erst im Gehirn werden diese Impulse interpretiert und als Klang wahrgenommen. 

Die Interpretation ist individuell verschieden, sie kann von anderen weder verstanden noch nachvollzogen werden. 

Wir erfahren den Klang aber nicht ausschließlich über unsere Ohren, sondern auch über unseren Körper und dessen Zellen. Wir sind Personen (lat. per-sonare = zum Erklingen bringen, hindurchtönen), somit vergleichbar mit Musikinstrumenten. 

Durch eine mechanische Bewegung oder durch Zuführen von Luft wird das Musikinstrument in Schwingung gebracht. Bei der menschlichen Stimme sind dies die Stimmbänder, die dadurch in Bewegung geraten und somit Schalldruckwellen entstehen lassen, die vom Ohr aufgenommen werden.

Was liegt in diesen Schwingungen verborgen, dass sie uns in ganz verschiedene Zustände, wie Freude, Ekstase, Tanz, Trauer oder Aggression versetzen können?

Unser Körper, unsere Zellen, unserer Befindlichkeit verleihen wir Ausdruck, durch „gute oder schlechte Stimmung“.

Impuls bzw. Bewegung und Auslöser dafür sind Emotionen. Wir sehnen uns nach einem Zustand von Harmonie, was nichts anderes bedeutet, als wieder mit uns selbst und unserer Umwelt in Einklang zu gelangen.

Nicht nur unsere Augen, auch unsere Stimme ist das Spiegelbild unserer Seele, unseres Gefühlszustandes. Die Stimme weiß wesentlich mehr über uns zu erzählen. Wer gut hinhört, erhascht über den Klang des Gegenübers einen Blick in sein tiefstes Innerstes.

Johanna Klinglmüller, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Quellenangabe: www.werner-worschech.de