Stimmklang als Verbindung zwischen Körper und Emotion

Als Menschen sind wir emotionale Geschöpfe und unsere Gefühle sind eng mit unserem Körper verbunden. Besonders deutlich wird dies, wenn wir verstärkt „e-motional“ sind, die „Energie in Bewegung kommt“ und wir die Emotion punktuell körperlich spüren, weil auch die Blutzufuhr zu diesem Bereich von der Intelligenz des Köpers verstärkt wird.

Die Regionen unseres Körpers entsprechen bestimmten Emotionen, denen in weiterer Folge auf Basis des individuellen Grundtons Frequenzen zugeordnet werden können. Folglich können diese Körperbereiche und Emotionen durch Wahrnehmung von Klängen mit entsprechender Schwingung berührt werden. Der Einsatz unseres Stimmklangs und damit das Aktivieren der Schwingung von innen her ist dabei aber besonders kraftvoll und heilwirksam. Denn die Lebensenergie im Atem wird durch unsere Intention, unser „inneres Feuer“, zur Stimme und kann damit bewusst gelenkt und eingesetzt werden.

Jeder Mensch hat einen individuellen Grundton, der als Ruhepol im Bereich des Nabels, des dritten Auges, sowie am Scheitel und den Fußsohlen schwingt. Daraus ergeben sich 3 Oktaven unterschiedlicher physischer Distanz und damit emotionaler Intensität, von denen wir uns auf die mittlere konzentrieren wollen, da hier der Ausgangspunkt der Emotionen angesiedelt ist und diese Oktave der Tonhöhe der Sprechstimme entspricht. Die Schwingungen innerhalb einer Oktave werden nach unserem Tonsystem in 12 Halbtonschritte eingeteilt, die durch weitere 10 der insgesamt 22 Zwischenschritte aus der vedischen Musik ergänzt werden. Wenden wir diese Abstufung auf den Bereich von Nabel bis zum dritten Auge an, ergibt sich daraus die Zuordnung der Töne zu den jeweiligen Körperbereichen, wobei gemäß vedischer Überlieferung jeder Stufe eine Gefühlsempfindung zugeordnet wird.

Besonders hervorzuheben ist hier die Quinte des Grundtons, die im Bereich des Herzens und mit der Emotionszugehörigkeit von „freudiger Kraft“ schwingt.

Entscheidend ist hierbei die Funktion des dieser Oktave zugrunde liegenden individuellen Grundton-Schwingungsbereichs des Nabels und des damit verbundenen hochsensiblen Sonnengeflechts. Als emotionaler Ruhepol, Energiezentrum und Sammelpunkt der Lebenskräfte ist er die Manifestation des schöpferischen Prinzips, das dem indischen Begriff „Brahma“ entspricht. Hier befindet sich das Zentrum der 72000 Nadis (Energieleitbahnen), die das Prana (Lebensenergie) kanalisieren und unsere Körperfunktionen aufrechterhalten. Die heilsame und weitreichende, harmonisierende Wirkung der Stimme, die als „zum Klingen gebrachte Lebensenergie“ in der Frequenz des individuellen Grundtons dieses kraftvolle Zentrum der Lebensenergie zum Schwingen bringt und stimuliert, ist somit leicht nachvollziehbar.

Ausgehend von dem individuellen Grundton werden beim „Tönen“ der Grundtonübung im glissando (stufenloser Übergang) insgesamt alle Schwingungen innerhalb der Oktave berührt. Die Stimme wirkt hier physisch und gleichzeitig als Bindeglied zwischen Körper, Seele und Geist. Die Intelligenz des Körpers bekommt Raum zu wirken und den Impuls das Selbstkorrektursystem zu aktivieren. Dabei werden bei regelmäßiger Übung emotionale Blockaden, die im Schwingungsfeld des Körpers gespeichert sind, gelöst und das seelische Gleichgewicht gefördert.

Quelle: Kapitel 5-6 des Buches „Der individuelle Klang der Stimme – seine Botschaft, seine Wirkung“ von Gunda Dietzel

Sahra Becherer, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!