Der Klang der Stimme ist einzigartig.
Kein Mensch ist wie ein anderer, keine Stimme wie die eines anderen. Säuglinge werden von ihren Betreuern an der Stimme erkannt. Diese Persönchen haben schon ihren eigenen Klang. Der erste Schrei eines Neugeborenen - eine Erleichterung - es lebt! Dieser winzige Mensch hat seine Lungen mit Luft vollgefüllt und sie mit einem kräftigen Laut ausgestoßen. ES ATMET, ES LEBT! Atem ist Leben. (Sanskrit - Atma = das Selbst).
Nur wenn wir einatmen, können wir ausatmen. Nur beim Ausatmen können wir Töne von uns geben, die Luft in Schwingung bringen, mit Übung unsere Stimmbänder hinter dem Kehlkopf enger oder weiter machen und damit ganz gezielt Laute hervorbringen: sprechen, singen, schreien, flüstern....
Wir erkennen Menschen an ihrer Stimme, auch wenn wir sie nicht sehen.
Patienten, die aus dem Koma erwacht sind, haben berichtet, dass sie die vertraute Stimme eines Freundes oder Angehörigen zurückgebracht hat.
Der Klang unserer Stimme ist hörbare innere energetische Bewegung, die beim Empfänger eine Wirkung hat. Wir können vom Gefühl her mitkriegen, wie es dem Anderen gerade geht. Die Stimme spiegelt alle unsere Emotionen wider. Sie ist eine wichtige Verbindung von Körper, Geist und Seele. Wir erkennen am Klang und am Rhythmus, ob jemand lustig, gut aufgelegt, voller Tatendrang, verliebt oder glücklich ist, ob jemand Angst hat, wütend, traurig oder niedergedrückt ist. Das alles sind Emotionen, die in unserem System unhörbar schwingen und durch unsere Stimme unbewusst zum Ausdruck gebracht werden. Stimmen b e e i n d r u c k e n uns durch die Art, wie sie etwas a u s d r ü c k e n. Der große Geiger Yehudi Menuhin schrieb einmal: „Nichts kann für das Innerste des Menschen das leisten, was das Hörbare zu tun vermag“.
Denkt doch mal vorm Einschlafen darüber nach: warum habe ich eine Stimme? was kann ich mit meiner Stimme machen/bewirken?
Eure Antworten interessieren mich. Schreibt sie mir bitte unter: stimmtverena@yahoo.com
Literatur: Gunda Dietzel, Der individuelle Klang der Stimme
