Der Begriff „Nada Brahma bei Joachim-Ernst Berendt und Vemu Mukunda“

„Die Welt ist Klang“.

„Klang und Rhythmus“ - das war mein Leben von Anfang an. Als Tochter eines Percussionisten, Klangforschers und Komponisten wuchs ich schon früh in die Geheimnisse der Musik hinein. Der Rhythmus war sozusagen mein täglich Brot. Mein Vater sammelte Klänge, wie andere Leute Briefmarken und machte daraus seine Kompositionen. Er konnte nichts in die Hände nehmen ohne gleichzeitig auch nach einem Klang zu suchen.
Als Jazzmusiker lernte er Joachim-Ernst Behrendt kennen, und die Leidenschaft für „die Welt in und hinter dem Klang“ verband sie. Unabhängig voneinander fanden sie ihn in allem und hinter allem, und die Philosophie des Nada Brahma lieferte ihnen die Erklärung dazu. In der Konsequenz schrieb Joachim-Ernst Berendt sein Buch „Die Welt ist Klang“ als eine Suche nach der Harmonie zwischen Wissenschaftlern, Künstlern und Religionen und  offenbart uns in ihm wirkliche und wesentliche Informationen über unsere Welt.
Meine Welt war etwas kleiner, bestand sie doch „nur“ aus Singen. Mich interessierte in der Musik in erster Linie der Klang der Stimme – besonders meiner eigenen. Ich lernte und erforschte und suchte alles, was ich zu diesem Thema finden konnte und machte das Singen zu meinem Beruf, als Opern-Sängerin und später auch als Stimm-Pädagogin.
Der Ansatz Vemu Mukundas, der das „Nada-Brahma“ – den „göttlichen Klang“ allein der Stimme zuordnet stellt für mich eine Art Offenbarung dar und  erscheint mir wie der „Schlussstein“ meiner bisherigen Arbeit. Endlich gibt es eine Erklärung für das, was mir beim Singen in meiner eigenen Stimme und in den Stimmen meiner Schüler begegnet. Die „Nada-Brahma-Stimmanalyse“ bereichert mich und mein Tun in unschätzbarer Weise.
Im Gegensatz zu dem westlich geprägten Joachim-Ernst Behrendt wurde Vemu Mukunda hineingeboren in das indische Musikverständnis von Stimmklang und Musik. Lange wusste er jedoch nicht zu schätzen mit welchem Reichtum er durch dieses Wissen gesegnet war und zweifelte als Wissenschaftler an den alten Überlieferungen über die Wirkung von Musik und Mantren. Doch genau dieser Zweifel veranlasste ihn, die Gültigkeit dieses „Urwissens“ zu analysieren, zu beweisen, zu dokumentieren und fassbar zu machen. Ohne ihn gäbe es das wunderbare „Nada-Brahma-System“ nicht. Vemu Mukundas Forschungen und Untersuchungen legten das Fundament, auf dem wir Stimmanalytiker heute arbeiten und aufbauen können.
Vemu Mukunda und Joachim-Ernst Berendt starben beide am 4.Februar 2000, und so ist nicht ganz auszuschließen, dass sie Anteile derselben Seele waren, die eine gemeinsame Mission hier auf dieser Erde hatten.

Cornelia C.Fink  www.stimmwege.de  Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!